Unsere Studie zeigt: Ihr eigenes Finanzwissen bewerten 18- bis 29-Jährige mit der Schulnote 3-4. Schulen benoten sie mit Blick auf die Wissensvermittlung mit einer ernüchternden 4,8. Trotz ihrer Relevanz für den Alltag, ist Finanzbildung sowohl unter den Jüngeren als auch in der breiten Bevölkerung für viele oftmals eher ein Randthema. Was braucht es, um Finanzwissen in der Breite zu verankern? Im regen Austausch mit verschiedenen Multiplikatoren gehen wir dieser Frage nach.
Workshop 2023
Gen Z - Anlageentscheidungen zwischen Trading-App und Sparschwein!?
Wie können Banken junge Menschen für das Thema Geldanlage begeistern? Darüber diskutierte Union Investment mit Vertretern der Volks- und Raiffeisenbanken bei einem Finanzbildungsworkshop in Frankfurt. Mit dabei waren Dr. Detlef Fechtner, Chefredakteur der Börsen-Zeitung, Dr. Andreas Kaun von der Deutschen Bundesbank und der Finfluencer "InvestScience", Simon Schöbel.
Mit den eigenen Werten überzeugen
Wie kann man junge Menschen an das Thema Geld heranführen? Eine Erkenntnis des Tages: Es braucht authentische, auf die junge Zielgruppe zugeschnittene Inhalte, so "Finfluencer" Simon Schöbel. Sein Tipp: „Authentizität heißt nicht, dass ich als Bank anfangen muss, auf TikTok zu tanzen.“ Stattdessen gehe es darum, mit den eigenen Werten und Botschaften zu überzeugen. Die sozialen Netzwerke seien eine wichtige Informationsquelle für die Gen Z, so auch Andrea Erlach, Marktforscherin bei Union Investment: Gut die Hälfte der jungen Erwachsenen beschäftige sich mit Finanzthemen, über zwei Drittel beziehen ihre Informationen hierzu aus dem Netz.
Auch für gestandene Medienhäuser wird die junge Zielgruppe interessanter. Dr. Detlef Fechtner, Chefredakteur der Börsen-Zeitung, diskutierte mit dem Plenum, warum die Grand Dame der Finanzmedien neue Wege gehen muss. Zukunftsorientiert zeigt sich auch das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank: Dr. Andreas Kaun bewies, dass museale Strukturen alles andere als verstaubt sind.
Was will die Gen Z hören? Beim Finanzbildungsworkshop mit Volks- und Raiffeisenbanken diskutierte Union Investment, wie Finanzwissen vermittelt werden kann.
Finfluencer "InvestScience", Simon Schöbel, gibt Einblicke in eine erfolgreiche Social Media-Strategie.
Mit der Kultfigur "Schlappe-Ronny" bringt die VR-Bank Südwestpfalz ihre Neukundenkampagne zum Leben.
Dr. Detlef Fechtner, Chefredakteur der Börsen-Zeitung, findet: auch traditionelle Printmedien müssen in sozialen Netzwerken stattfinden, um die jugen Leute zu erreichen.
In ihrem Vortrag zeigte Andrea Erlach, Marktforscherin bei Union Investment, wie junge Wertpapiersparerinnen und -sparer ticken.
Die VR-Bank Südpfalz und die Raiffeisenbank Landshuter Land stellen vor, wie Finanzbildung in der Praxis funktioniert.
Kultfigur Schlappe-Ronny tritt auf
Den exzentrischsten Auftritt des Tages legte Schlappe-Ronny hin. Dabei handelt es sich um einen in den 80er-Jahren steckengebliebenen Mann mit Schnurrbart, Vokuhila, Adiletten und pinkem Trainingsanzug. Erfunden haben ihn Lisa Schwehm und Denise Scherer von der VR-Bank Südwestpfalz. Auslöser war die Neukundenkampagne „Raus aus den 80ern, rein ins Heute“ von Union Investment. Diese veranlasste Schwehm und Scherer dazu, im Marketing kreativ zu werden. Seitdem treibt Schlappe-Ronny in der Bank regelmäßig sein Unwesen. „Die jungen Leute muss man einfach catchen“, sagte Schwehm. „Ronny gelingt das mit seinem Äußeren und damit, dass er so verpeilt ist“, ergänzte Scherer, die Ronny spielt. Und das mit Erfolg: Die Figur ist in der Pfalz inzwischen Kult geworden.
Finanzbildung in der Region, für die Region
Zwei Geldhäuser, die Finanzbildung in Schulen in ihrer Region vermitteln, waren auch beim Workshop in Frankfurt dabei: die Raiffeisenbank Landshuter Land und die VR Bank Südpfalz. Beide haben die Finanzbildungsinitiative MoneyCoaster von Union Investment erfolgreich in mehreren Klassen in ihrer Region umgesetzt und dabei viel positives Feedback von den Lehrkräften und Lernenden erhalten. „Die Partnerbanken tragen damit maßgeblich zur Finanzbildung in ihrer Region bei“, sagt Martin Reimund, Leiter Themenmanagement bei Union Investment.
Über Geld spricht man nicht? Wir schon – und das gemeinsam mit über 60 Bankmitarbeitenden beim digitalen Finanzbildungsworkshop 2021. Im Fokus: Aktuelle Studienergebnisse zur Finanzbildung bei jungen Menschen in Deutschland, ein Best Practice Beispiel aus Bremerhaven-Cuxland und Experten bei einer Podiumsdiskussion. Alles zusammen brachte der Finanzbildungsworkshop viele wichtige und praxisnahe Impulse für die Teilnehmenden.
Die Deutschen sparen gerne – und das schon in jungen Jahren. Das ist das Ergebnis der aktuellen Sparstudie von Union Investment. Und noch eines verdeutlicht die Studie: „Auch wenn das gute alte Sparbuch immer noch am weitesten verbreitet ist - auf Platz zwei der beliebtesten Geldanlageform stehen Investmentfonds, die vor allem von jungen Erwerbstätigen zum Sparen genutzt werden. Hier sieht man, dass die Evolution des Sparens wirklich vorangekommen ist“, fasst Martin Reimund, Leiter Themenmanagement, zusammen.
Während junge Erwachsene beim Thema Sparen an sich gut aufgestellt sind, zeigen sich gravierende Defizite beim Wissen: Nicht einmal jeder Fünfte (19 Prozent) gibt an, gut oder sehr gut über Finanzangelegenheiten Bescheid zu wissen. „Vor dem Hintergrund, dass es ein so wichtiges Thema ist und alle sparen, wird hier ein Vakuum deutlich. Dies öffnet im Übrigen auch Tür und Tor für Fehlentscheidungen: Nämlich dann, wenn gute Freunde oder Social-Media-Kanäle die ersten Anlaufstellen sind und man am Ende schlecht beraten irgendwo investiert. Gerade hier wird die Rolle deutlich, die verantwortungsbewusste Beraterinnen und Berater übernehmen können, um jungen Menschen wenn nicht Wissen, so zumindest Orientierung zu vermitteln“, betont Brigitte Ott, Teil des MoneyCoaster Teams.
Bei der Podiumsdiskussion brachten eine Schülerin und ein Lehrer ihre Sicht der Dinge in die Diskussion ein. Dominik Deinert. Oberstufenleiter am Raiffeisen-Campus: „Es gibt viele Lehrer, die versuchen die Lebenswirklichkeit in den Unterricht zu holen. Finanzbildung stand aber lange nicht im Fokus. Das hat sich in den letzten Jahren geändert.“
Cécile Merl, Schülerin des Raiffeisen-Campus: „Jugendliche wollen es so einfach wie möglich haben. Wichtige Infos müssen dort präsent sein, wo wir sind.“
Finanzbildungsworkshop: Best Practice Beispiel
Es gibt in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe viele gute Ansätze, wie man junge Kunden auch mit einer (etwas anderen) Bankfiliale erreichen kann. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist die Bankstage, mit der die Volksbank eG Bremerhaven-Cuxland an den Start gegangen ist.
Rund 60 Finanzbildungsexperten und -expertinnen nutzten beim Workshop "Finanzbildung in der Praxis" die Gelegenheit, sich zu dem Thema auszutauschen und über aktuelle Projekte zu informieren. Auf der Tagesordnung standen Vorträge zu den Do´s und Dont´s bei der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Banken, zum erfolgreichen Projekt „Fit for Finance“ der Volksbank Tirol AG, zu Gamification und Finanzbildung sowie ein Einblick in die Arbeit einer Geldlehrerin.
„Finanzbildung ist ein Marathon, kein Sprint, wir müssen alle lange und intensiv daran arbeiten“, mit diesen Worten eröffnete Giovanni Gay, Geschäftsführer der Union Investment Privatfonds GmbH, den Workshop. Zu Gast waren gut sechzig Finanzbildungsexperten und -expertinnen aus Genossenschaftsbanken in ganz Deutschland, die mit eigenen Projekten am Start sind oder starten möchten.
„Finanzbildung an Schulen ist dann erfolgreich, wenn sie zur Verbesserung der Qualität der schulischen Bildung beiträgt, einen Nutzen für den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule stiftet und dadurch Schülerinnen und Schüler für ihr weiteres Leben lernen“, sagte Michael Jäger, Bildungsexperte und Geschäftsführer der Eduversum GmbH, die für Ministerien, Verbände und Unternehmen Bildungsprojekte realisiert. Er beschrieb den Lernort Schule und die Entscheider aus rechtlicher Sicht und erläuterte auch den Rahmen, in dem sich Banken bewegen, wenn sie in Schulen Projekte realisieren möchten.
Einen Einblick in die Ideenwerkstatt von Union Investment zum Gameful Design gaben anschließend Greta Hoffmann und Matthias Steffen, Innovation Coach im Freiraum, dem digitalen Labor von Union Investment. Im Fokus stand vor allem die Frage, wie man Finanzwissen spielend vermitteln kann.
Ihren Alltag als Geldlehrerin an Schulen im Geschäftsgebiet der Volksbank Chemnitz veranschaulichte Christina Kühn. Kurzerhand verwandelte sie dabei den Konferenzraum in ein Schulzimmer und zeigte damit auf, wie sie ihren Unterricht gestaltet.
Über das erfolgreiche Projekt „Fit for Finance“ berichtete Mag. Markus Hörmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Tirol. Hier wurden von 21 Beratern und Beraterinnen der Bank über mehrere Wochen insgesamt mehr als 400 Unterrichtsstunden an Tiroler Schulen gehalten. Anschließend machten die Schüler und Schülerinnen einen Online-Test zum Finanzführerschein. Die beeindruckende Bilanz: 31.110 Fragen wurden den Schülern und Schülerinnen gestellt, 26.856 Punkte (richtige Antworten) wurden insgesamt erzielt, 1.037 Schüler und Schülerinnen haben bei "Fit for Banking" mitgemacht, 968 haben den Börsenführerschein erfolgreich absolviert, 569 sogar mit Auszeichnung.
Selbst aktiv wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Sie diskutierten aus ihrer Sicht vier Fragestellungen, die für Projekte an Schulen relevant sind.
Grundsätzlich waren sich die Teilnehmer einig darüber, dass Finanzbildung ein Thema ist, das viele Menschen umtreibt. Besonders die Berater und Beraterinnen in den Genossenschaftsbanken erleben dies täglich – oftmals in Form von Wissenslücken - im Gespräch mit Kundinnen und Kunden.
Grund genug also, sich auch weiter intensiv damit zu beschäftigen – ein Auftrag, den Union Investment annehmen wird.
Im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Was macht gute Finanzbildung aus? Im Austausch mit Multiplikatoren aus Politik, dem Finanzwesen, Sport und vielen anderen Bereichen haben wir uns genau dieser Frage gestellt und spannende Anworten erhalten.
Finanzielle Bildung entfaltet eine große Hebelwirkung für alle Teile der Gesellschaft.
Peer Steinbrück, Bundesminister a.D.
„Bei Finanzthemen ist jeder für sich selbst verantwortlich. Daher kann der Staat höchstens über Veränderungen im Bildungssystem aktiv werden und dafür sorgen, dass durch mehr Wissen die Eigenverantwortung und die Entscheidungsfähigkeit des Einzelnen gestärkt wird.“
Dieter Thoma, Olympiasieger, Weltmeister und Sieger der Vierschanzentournee
„Nein, überhaupt nicht. Die Motivation war die Begeisterung für den Sport, und nicht viel Geld zu verdienen. Es gab anfangs auch nichts zu verdienen in meiner Sportart.“
Dominik Drobisch, Leiter Akademie und TSG AOK Campus, TSG 1899 Hoffenheim e.V.
„Junge Menschen für das Thema Finanzen genauso zu begeistern wie für Sport ist natürlich schwierig. Aber wir können uns aus den Mitteln des Sports bedienen, denn es geht immer darum zu emotionalisieren.“
Spannende Diskussionsrunden und interessante Gespräche: Experten aus Schule, Wissenschaft, Politik und Sport waren zu Gast bei der Finanzbildungskonferenz.
Hans Joachim Reinke und Peer Steinbrück stimmen überein: In Sachen Finanzbildung gibt es in Deutschland noch Aufholbedarf.
Austausch und Netzwerken: Auch und gerade beim Thema finanzielle Bildung wichtig.
Keynotespeaker Peer Steinbrück: „Die Beratung in Banken hat sich deutlich verbessert. Die Aufgabe, jüngere Menschen zu erreichen bleibt eine Herausforderung.“
Die Konferenz fand in den Räumlichkeiten der DZ-Bank, direkt am Pariser Platz statt.
Martin Reimund, Themenmanager bei Union Investment und Dirk Bathen von komfortzonen.de stellten die wichtigsten Ergebnisse der Finanzbildungsstudie von Union Investment und die Ergebnisse des Workshops mit 40 Experten vor: „Die Menschen erwarten, dass Schulen, Eltern und Politik mehr Verantwortung bei der Vermittlung von Finanzwissen übernehmen."
Die Paneldiskussion „Schulen am Limit, Eltern ohne Plan. Was läuft falsch?“ thematisierte Rolle und Möglichkeiten von Schule und Eltern.
Ehmaliger Bundeselternratvorstand Stephan Wassmuth, aber auch …
… der Wirtschaftspädagoge Dr. Volker Bank plädierten für eine Zusammenarbeit zwischen Schule bzw. Universität, Eltern und auch Finanzdienstleistern.
Dr. Annabel Oelmann: „Die Unterlagen für Schüler müssen viel praxisnaher werden."
In der zweiten Runde diskutierten die Experten unter dem Titel „Informieren, überzeugen, begeistern: wie und wo?“
Profisportler Dominik Drobisch erläutert, dass der Bildungsauftrag im dortigen Nachwuchsleistungszentrum eine wichtige Rolle spielt.
Klaus Holstein vom hessischen Kultusministerium konstatierte, dass Schulen zunehmend das Problem haben zu kompensieren, was Eltern nicht leisten – auch bei ökonomischer Bildung.
Dr. Thomas Guntermann vom Elternblog ‚ichbindeinvater.de‘ betonte die Rolle der Eltern.
Dr. Andreas Kaun, Leiter Ökonomische Bildung Deutsche Bundesbank, plädierte dafür Anknüpfungspunkte zu finden, für die sich die Menschen interessieren. Außerdem sei es wichtig, die Botschaften und Informationen auf das Wesentliche zu reduzieren.
Bernhard Meffert, Schulleiter Raiffeisen Campus: "Unsere Schüler sollen sozial und ökonomisch kompetent sein, aber nicht nur für den eigenen Erfolg."
In der Runde „#ideenreich – wie Volksbanken Raiffeisenbanken Finanzwissen teilen“ standen besonders kreative Projekte im Fokus.
Zum Abschluss sprachen die ehemaligen Profisportler Sebastian Kehl und Dieter Thoma über das Thema Geld und Sport.
Beide Sportler stammen aus Gastronomen-Familien …
… hier haben sie gelernt, wie hart Geld verdient wird und versuchen, dies auch selbst ihren Kindern näherzubringen.
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MoneyCoaster - Bleib in der Spur!
Dass es eher schlecht als recht um die Finanzbildung steht, das stellen Expertinnen und Experten immer wieder fest. Doch was kann dagegen getan werden? Mit der Finanzbildungsintitative MoneyCoaster gehen wir das Problem ganz praktisch an: Im Rahmen eines 90-minütigen Moduls lernen Schülerinnen und Schüler alles rund um Schulden, Sparen und digitales Bezahlen.
Eine repräsentativen Befragung von mehr als 2.000 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren zeigt: Obwohl Geld und Finanzen eine wichtige Rolle im Leben der jungen Leute spielen, benoten die meisten ihr eigenes Finanzwissen mit einer Note 3-4. Die Schuld hierfür sehen viele bei den Schulen, deren Vermittlung von Finanzwissen mangelhaft bewertet wird.
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