Das Ziel: Auskömmliche Rendite im Niedrigzinsumfeld
Zum Jahresanfang 2017 hat Union Investment Anleger zum Thema „Geld anlegen und optimieren“ befragt. „Die Umfrage machte zwei Dinge deutlich: Die Befragten waren sich nicht immer im Klaren darüber, welche Konsequenzen ihr Sparverhalten im derzeitigen Niedrigzinsumfeld hat“, erklärt Urankar. „Und es zeigte sich, dass Anleger bereit sind, Realwertverluste in Kauf zu nehmen, obwohl sie wissen, dass ihr Sparverhalten dazu führt“, sagt sie.
Ursachen für den realen Wertverlust beim Sparen
Niedrigere Zinsen auf Bundesanleihen, Tagesgeld und andere kurzfristig verfügbare Sparanlagen begleiten Anleger seit einigen Jahren. So auch die Inflation. Diese Kombination kann zu einem realen Wertverlust führen, vor allem dann, wenn Anleger auf niedrig verzinste Anlageformen setzen. Gerade solche Sparformen gelten aber bei vielen Anlegern als sicher – und das Sicherheitsdenken ist bei Anlegern in Deutschland besonders ausgeprägt. Laut einer Studie der Deutschen Bundesbank von 2017 ist ein Großteil des deutschen Geldvermögens derzeit in sehr kurzfristig verfügbaren und vermeintlich sicheren Anlageformen wie Tagesgeld und Versicherungen investiert. Das Verlangen nach Sicherheit bei der Geldanlage verbunden mit dem aktuellen Niedrigzinsumfeld führt zu einem realen Wertverlust beim Sparen.

Für mehr Stabilität und Renditechancen sorgen: Vermögen breit aufstellen
„Das Schlüsselwort für stabilen Vermögensaufbau heißt Vermögensstrukturierung“, weiß Markus Hofmann, Produktmanager von Union Investment. Das Vermögen werde dabei auf mehrere Säulen aufgeteilt, ähnlich wie bei einem Haus. „Die einzelnen Säulen stehen für unterschiedliche Anlageformen, etwa ‚Liquidität‘ in Tagesgeld oder ‚Substanzwerte‘ wie Aktien und Fonds“, erklärt Hofmann. Unvorteilhafte Entwicklungen in einer der Säulen würden so durch andere Anlageformen aufgefangen.
„Wichtig ist, zu verstehen, dass die Lebenssituation jedes Anlegers unterschiedlich ist; entsprechend sollte auch die Statik des Finanzhauses individuell angepasst werden“, gibt Hofmann zu bedenken. Wie sie ihr Vermögen am besten strukturieren, können Anleger zum Beispiel bei einer Beratung in ihrer Volksbank oder Raiffeisenbank erfahren.
Neben der Stabilität biete eine ausgewogene Vermögensstruktur noch einen weiteren positiven Effekt: „Schwankungen in einer Säule können durch die anderen abgefangen werden: bietet die Liquidität wie im derzeitigen Niedrigzinsumfeld kaum Renditeaussichten können Anleger diese über die anderen Säulen realisieren“, erklärt Hofmann.

Lösungswege für eine breite Vermögensstruktur
Eine Lösung für eine breite Vermögensstruktur kann die Beimischung von Multi-Asset-Produkten sein: „Multi-Asset-Fonds decken mehrere Säulen, also Anlageklassen, des Finanzhauses auf einmal ab,“ erklärt Hofmann.

Dabei setzen Anleger auf flexible und aktiv gemanagte Produkte und müssen sich daher nicht selbst mit der Verteilung ihres Vermögens auf verschiedene Anlageklassen beschäftigen. Stattdessen analysieren die Experten im Portfoliomanagement, wie die Anlageklassen im Multi-Asset-Fonds gewichtet sein müssen, um je nach Marktlage attraktive Erträge zu erwirtschaften. Hofmann ist sich sicher: „Investieren Anleger in Multi-Asset-Fonds, machen sie bereits mit einem Produkt einen großen Schritt nach vorn, was die Stabilität und Renditechancen ihres Vermögens angeht – vor allem im derzeitigen Niedrigzinsumfeld.“
Alexander Wagner, Fondsmanager von Union Investment erklärt im Interview, wie die Multi-Asset-Experten im Portfoliomanagement mit dem aktuellen Niedrigzinsumfeld umgehen und Renditechancen für Anleger nutzen.
Link-Tipp:
Was sagen Sie, Herr Wagner?

Was ist ein Multi-Asset-Portfolio?
Ein Multi-Asset-Portfolio, vereint mehrere Anlageklassen wie etwa Aktien, Renten, Rohstoffe und Währungen. Das fordert uns als Fondsmanager besonders, denn alles, was auf der Welt passiert, kann Auswirkungen auf den Fonds haben. Ein Anstieg der Stundenlöhne in den USA, was global die Zinsen ansteigen und die Aktienmärkte fallen lässt. Oder ein Tweet von Donald Trump zu Nordkorea, der zu Verunsicherung führt. All diese Ereignisse und Entwicklungen habe ich mit meinen Kollegen im Portfoliomanagement von Union Investment im Blick und wir steuern die Multi-Asset-Portfolien entsprechend der aktuellen Ereignisse.
Wie gehen Sie mit dem aktuellen Niedrigzinsumfeld um?
Das Niedrigzinsumfeld spielt für uns eine große Rolle. Die Erträge, die wir in den vergangenen Jahren aus Anlagen in Rentenpapieren wie beispielsweise Bundesanleihen erzielt haben, werden in den kommenden Jahren deutlich geringer ausfallen. Insofern suchen wir am Rentenmarkt verstärkt nach Anleihen mit höheren Renditen, ohne die Risiken aus dem Blick zu verlieren. So investieren wir aktuell selektiv in internationale Anleihen mit attraktiveren Zinsen wie etwa Staatsanleihen und Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets. Daneben nutzen wir im Multi-Asset-Bereich vermehrt alternative Renditequellen. Um diese zu identifizieren, greifen wir auf einen systematischen Investmentprozess zurück.

Wie sieht dieser Investmentprozess aus?
Neben dem Multi-Asset-Gedanken sind in unserem Investmentprozess drei weitere Managementdimensionen wichtig: erstens Multi-Instrument, das heißt, möglichst die ganze Bandbreite der Anlageinstrumente zu nutzen, angefangen bei Einzelwerten über Fonds und Zertifikate bis hin zu Derivaten – wobei der Schwerpunkt auf aktiv gemanagten Fonds liegt. Zweitens Multi-Alpha, was bedeutet, Titel sorgfältig auszuwählen und auch auf den richtigen Investitionszeitpunkt zu achten. Und drittens Multi-Management, also das Wissen und die Erfahrung ausgewiesener interner und externer Spezialisten zu nutzen.