Wandel gestalten

Als aktiver Aktionär nimmt Union Investment Einfluss auf die nachhaltige Transformation der Wirtschaft.

Tatkrätig den Wandel gestalten

Die neue, sinnvolle Macht des Geldes: Als aktiver Aktionär nimmt Union Investment Einfluss darauf, wie nachhaltig sich Unternehmen entwickeln. 

Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. Das ist die Grundidee der genossenschaftlich organisierten Unternehmen. Und damit auch der Leitgedanke von Union Investment. Die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken bündelt die Interessen ihrer Anleger gegenüber den Unternehmen – immer stärker auch in Sachen Nachhaltigkeit. Henrik Pontzen, Leiter ESG im Portfoliomanagement: „Als aktiver Investor haben wir ein Interesse am Erfolg der Unternehmen, in die wir für unsere Kunden investieren.“

Denn sowohl Anleger als auch Firmenmanager erkennen immer deutlicher, dass die Folgen des Klimawandels nicht nur einen erheblichen Kostenschub mit sich bringen, sondern sich auch negativ auf Umsatz und Gewinn auswirken. Pontzen und sein Team analysieren täglich Handeln, Strategie und Zukunftsaussichten vieler Tausend Aktiengesellschaften.

„Unsere Anleger erwarten zu Recht, dass ihr Geld in Unternehmen fließt, die vorausschauend, zukunftsorientiert und nachhaltig agieren“, erläutert Pontzen. Das ESG-Team bewertet z. B., wie nachhaltig die einzelnen Geschäftsfelder eines Konzerns sind. Außerdem prüfen sie die Qualität des Managements, soziale Standards und Umweltaspekte. Bei ihrer Arbeit stützen sie sich insbesondere auf die Research-Plattform SIRIS. Diese selbst entwickelte Datenbank speichert die ESG-Analysen von rund 100.000 Wertpapieren weltweit.

Dialog und Druck

Aber wie kann eine Fondsgesellschaft aktiv beeinflussen, dass das Management eines Konzerns auch wirklich umweltbewusst und sozial handelt? Mit einer Mischung aus Dialog und Druck. Union Investment führt jede Woche im Schnitt 15 Gespräche mit Unternehmen, in denen es sehr oft um das Thema Nachhaltigkeit geht. Außerdem besuchen Fondsanalysten die Hauptversammlungen börsennotierter Firmen. Dort stellen sie eigene Anträge, stim- men im Auftrag der Anleger ab und kritisieren die Verantwortlichen, wenn nötig, in aller Öffentlichkeit. Pontzen: „Wir fordern dort, dass die Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen offenlegen, soziale Standards einhalten und Kinderarbeit vermeiden.“

Fondsgesellschaften wie Union Investment spielen hier eine wichtige Rolle. Vorstandschef Hans Joachim Reinke: „Wir sind ein Mittler zwischen unseren Kunden, die ertragreiche Anlagen suchen, und Staaten oder Unternehmen, die auf Kapital zur Finanzierung nachhaltiger Projekte angewiesen sind.“ Für ihn steht fest: „Ökonomie braucht Nachhaltigkeit, und Nachhaltigkeit braucht Finanzierung – und wir als Asset-Manager sind das Scharnier zwischen diesen beiden Bewegungen.“

Wenn die Vertreter von Union Investment ihre Mittlerfunktion wahrnehmen und z. B. auf Hauptversammlungen abstimmen, halten sie sich an die Vorgaben ihrer Fondskunden. Allein im vergangenen Jahr vertrat Union Investment auf rund 2200 Hauptversammlungen die Interessen der Anleger. Die ca. 1600 institutionellen und 5,7 Millionen privaten Kunden können mit dem „Voting Dashboard“ exakt nachverfolgen, wie die Fondsgesellschaft abgestimmt hat – und ob sie sich auch an ihre Anweisungen gehalten hat. Wenn sich aber trotz Anträgen und Hauptversammlungskritik immer noch nichts tut, dann hilft nur noch das schärfste Druckmittel: Union Investment verkauft die Aktien jener Unternehmen, die nicht zu einem nachhaltigen Wandel bereit sind. „Ein solches Desinvestment ist für uns aber immer nur die Ultima Ratio“, erklärt Pontzen. „Denn wenn wir unsere Anteile an dieser Firma abstoßen, kauft sie ein anderer.

Abgestraft: Baukonzern Vale 

Trotzdem entschloss sich Union Investment beispielsweise, die Aktien des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale zu verkaufen. Der Grund: Auch nach dem verheerenden Staudammunglück mit mehr als 200 Toten war das Ma- nagement nicht bereit, aus diesem Vorfall zu lernen und die Unternehmens-strategie nachhaltig zu verändern. Damit es so weit erst gar nicht kommen muss, nimmt Union Investment stets so früh und regelmäßig wie möglich Einfluss auf die Unternehmen. In vielen Gesprächen sensibilisiert das ESG-Team die Entscheidungsträger für die Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens. „Sobald wir merken, dass etwas nicht mehr stimmt, intensivieren wir unseren Dialog mit den Firmenver- antwortlichen“, so Pontzen. „Die nehmen dort schon den Hörer ab, wenn wir anrufen.“

Der Beitrag erschien im FOCUS EXTRA "Geld und Klima: Nachhaltige Geldanlage",  S. 18 - 19, veröffentlicht Juni 2022. 

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